Das Ende meiner Eigenständigkeit?
Können Sie sich das Gefühl vorstellen, wenn man wegen einer fortgeschrittenen MS (Multiple Sklerose) nicht mehr laufen kann, fast ein Jahr vergeblich mit seiner privaten Krankenkasse und Ämtern um einen dringend notwendigen Elektro-Rollstuhl gekämpft hat, weil die Kraft in den Händen nicht mehr für einen Hand-Rollstuhl reicht, und man nur noch vor die Tür kommt, wenn einen die Ehefrau oder Freunde schieben? Wenn man keine richtige Antwort mehr auf die Frage nach dem Sinn des Lebens weiß?
Die Wende bei mir Aber, wenn dann – wie ein biblisches Wunder – plötzlich das Telefon klingelt und ein junges Mädchen – es war Nathalie-Todenhöfer- zu Ihnen sagt: "Wir helfen Ihnen gerne. Sie können Ihren E-Rollstuhl sofort kaufen.“ Und wenn Sie nur Tage später im neuesten Modell des ersehnten Elektro-Rollstuhls sitzen und allein morgens die Vögel zwitschern hören, wenn Sie zum Bäcker Brötchen einkaufen fahren. Dann würden Sie doch sicher auch denken „Das ist zu schön, um wahr zu sein. Das ist bestimmt ein Traum, aus dem man gleich erwacht."
Aber dieser Traum ist wahr geworden mit der spontanen und unglaublich schnellen Hilfe der Nathalie Todenhöfer Stiftung.
Wenn Sie sich einen Moment Zeit nehmen, berichte ich Ihnen über dieses reale Wunder, das mein Leben innerhalb weniger Tage in positive Bahnen gelenkt hat. Sie erfahren etwas, das Sie sicher kaum für möglich gehalten hätten.
Die Strenge des Kleingedruckten
Stellen sie sich einmal vor, Sie hätten wie meine Frau und ich gerade in eine behindertengerechte Wohnung umziehen müssen, weil Sie die Treppen Ihrer Altbau-Wohnung an der Isar nicht mehr in den dritten Stock schaffen konnten. Und schon vor dem Einzug hätten Sie im Hausflur der neuen Wohnung einige Elektro-Rollstühle stehen gesehen. Und natürlich gedacht: bei allen Schicksalsschlägen des Lebens – da steht meiner bestimmt auch bald, und ich kann wieder selbständig, aktiv am Leben teilnehmen – ohne immer meine Frau oder Freunde um Hilfe bitten zu müssen.
Wenn Sie sich als früherer Chefredakteur, Medizin- und TV-Journalist selbst ganz gut auskennen im Medizinbereich – und wenn Ihnen seit Studienzeiten immer die Vorteile einer privaten Krankenkasse geholfen haben und Sie die später hohen Kassenbeiträge als Absicherung geschultert haben, dann denken Sie doch, auch wenn man das Pech hatte, MS zu bekommen: na ja, wenigstens bin ich ja gut versichert!
Aber anders als bei jedem AOK-Patienten oder einem Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse, die ohne Probleme einen Elektro-Rollstuhl erhalten, weiß kaum jemand, dass sich einige Privatkassen aufs Kleingedruckte zurückziehen können und – wie bei mir – höchstens einen gebrauchten Hand-Rollstuhl übernehmen. Trotz Attest und Rezept vom Facharzt!
Nichts zu machen. Die Versicherung blieb hart. "Gehen Sie ruhig an die Presse", sagte man mir. "Das macht uns absolut nichts aus".
Zufall & echtes Engagement
Als die Schirmherrin der DMSG, die Landtagsabgeordnete Monika Hohlmeier von meinem Fall hörte, sagte Sie spontan ihre Unterstützung zu. Nur wenige Tage später erhielt ich einen Anruf aus dem Bayerischen Landtag, der Vorstandsvorsitzende meiner Kasse hätte nun doch nachgegeben und wäre "ausnahmsweise" bereit, die Hälfte der Kosten eines Elektro-Rollstuhls zu übernehmen.
Und die andere Hälfte hat – und wie gesagt das kleine Wunder - ganz unkompliziert und schnell dieNathalie Todenhöfer Stiftung über-nommen. Tage später war das Geld schon auf meinem Konto und ich konnte den Elektro-Rollstuhl beim Sanitätshaus abholen.
Meine neue Freiheit ...
Ein Quantensprung in meiner Lebensqualität!
Michael H. Flatzek, München