Was wir erreichen wollen

Nathalie Todenhöfer

Liebe Freunde,

etwa 130.000 Deutsche leiden nach derzeitigen Hochrechnungen an Multipler Sklerose (MS), einer Entzündung des zentralen Nervensystems, die u.a. in Schüben zu Nervenschmerzen, Sehstörungen, Fatigue und oder Lähmungen führt. 130.000 Menschen – das entspricht der Einwohnerzahl von Städten wie Bremerhaven, Ulm oder Wolfsburg. Rund ein Drittel der Erkrankten sind auf einen Rollstuhl angewiesen, bettlägerig oder schwerstbehindert.

Wir MS-Kranke sind nicht krank oder behindert auf die Welt gekommen. Wir waren in unserer Kindheit genau wie Sie gesunde Menschen. Wir träumten wie alle jungen Menschen von einer wunderbaren Zukunft. Bis eines Tages eine der heimtückischsten Krankheiten der Welt zuschlug – bei mir vor acht Jahren. MS zerstört nicht nur unser Nervensystem, sie zerstört auch viele unserer Träume.

Bis heute ist MS nicht heilbar. Vielleicht schafft die rasante medizinische Forschung eines Tages den Durchbruch. Vielleicht kann man irgendwann mit neuen Medikamenten, Stammzellen oder heute noch unbekannten Methoden unsere zerstörten Nervenbahnen heilen. Vielleicht! Ich bete jeden Tag darum.

Wir MS-Kranke sind bereit, unser Schicksal zu tragen. Aber wir brauchen Ihre Hilfe. Wir haben noch immer dieselben Träume wie Sie. Auch wenn manche von uns nach außen schwerstbehindert wirken, sind wir im Kopf und im Herzen noch immer so klar wie früher. Bitte behandeln Sie uns genauso, wie Sie selbst behandelt werden möchten!

Ich habe eine weitere Bitte: Viele MS-Kranke leiden nicht nur an ihrer Krankheit. Sie haben oft durch Arbeitslosigkeit und andere Schicksalsschläge große materielle und seelische Probleme. Sie können häufig mit den bescheidenen staatlichen Zuschüssen ihre Wohnung nicht wirklich behindertengerecht umbauen. Oder sie hatten seit vielen Jahren keinen Urlaub mehr. Und manchmal, wenn Mütter MS-krank sind, müssen die Kinder die Rolle der Mutter und Hausfrau übernehmen. In all diesen Fällen, in denen zu MS noch eine weitere Notlage hinzukommt, wird Ihre Hilfe besonders dringend benötigt.

Wir haben in Deutschland mit der "Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft" eine großartige Hilfsorganisation. Sie kümmert sich in beispielhafter Weise um Aufklärung, unterstützt die Forschung und hilft vielen Betroffenen materiell und seelisch.

Die Nathalie-Todenhöfer-Stiftung, die ich führen darf, will in partnerschaftlicher Abstimmung mit der "Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft" denen helfen, denen es besonders schlecht geht und denen weder der Staat noch andere karitative Organisationen helfen können. Und wir wollen verstärkt Bewusstsein schaffen für diese noch immer unheilbare Krankheit.

Das Grundkapital der Nathalie-Todenhöfer-Stiftung hat meine Familie finanziert. Alle Personal- und Verwaltungskosten, aber auch einige Projekte, können durch unsere Stiftung direkt finanziert werden. Wenn wir jedoch möglichst vielen MS-Kranken in Not etwas Sonnenschein in ihren häufig trüben Alltag bringen wollen, brauchen wir Ihre Unterstützung.

Meine Bitte daher: Vergessen Sie uns nicht! Helfen Sie uns, gegen diese furchtbare Krankheit zu kämpfen. Wir brauchen Sie - ohne Sie schaffen wir es nicht.

Ihre
Nathalie Todenhöfer

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