Im Februar: Schmerzen durch MS
02.2015
Etwa dreiviertel aller Betroffenen leiden vorübergehend ober dauerhaft - in Folge der MS - unter Schmerzen.
Die Beschwerden der Multiplen Sklerose können sich im Verlauf der Krankheit immer wieder verändern und so leidet jeder Betroffene zum Teil an vielen unterschiedlichen Symptomen - weshalb sie auch als die "Krankheit der 1000 Gesichter" bezeichnet wird.
Charakteristisch für die Multiple Sklerose ist, dass Betroffene im weiteren Krankheitsverlauf oft an mehreren Krankheitszeichen parallel leiden und dazwischen immer wieder freie Phasen von Symptomen erleben können. Die zum einen von der Lage und zum anderen vom Umfang der Läsionen/Schädigungen in Gehirn und Rückenmark abhängig sind. Bis es zu einer Diagnose kommt, vergeht meist viel Zeit, da anfängliche Anzeichen gerne übersehen oder auch anderen Krankheitsbildern zugeordnet werden.
Man unterscheidet bei der MS in sichtbare und unsichtbare Krankheitszeichen. Zu den "unsichtbaren" können zählen: Fatigue (Dauererschöpfung) mit körperlichen und/oder kognitiven Einschränkungen, Blasenstörungen und Schmerzen.
Die teilweise direkt verursachten Schmerzen werden in drei Schmerztypen unterschieden:
Paroxysmale Schmerzen:
Plötzliche blitzartige Schmerzattacken die bei einigen Betroffenen als Trigeminusneuralgie auftreten können und bei der es zu stechenden Schmerzen in einer Gesichtshälfte kommt. Darüber hinaus beobachtet man schmerzhafte Krämpfe in der Muskulatur, die oft in den Fingern oder einer Hand beginnen und sich über Arm, Schulter bis auf das Bein einer Körperseite ausbreiten.
Akute und subakute Schmerzen:
Sehnervenzündung die zu Schmerzen hinter dem Augapfel führen kann.
Chronische Schmerzen:
Betroffene berichten über Spannungskopfschmerz als dumpf oder drückender Schmerz, Migräne die sich als pulsierende Schmerzen auszeichnet, dazu kann es zu Übelkeit, Appetitlosigkeit, Lärm- und/ oder Lichtempfindlichkeit wie Schwindel kommen. Chronische Rücken- und/oder Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe; in Rumpf, Füßen und Beinen, vorzugsweise in der Nacht und bei hohen Temperaturen und Wetterumschwüngen.
Bei der MS können Schmerzen aller genannten Schmerzformen auftreten. Um die Schmerzarten zu unterscheiden, ist eine sorgfältige Diagnose angeraten. Dasselbe gilt für jeglichen Schmerz, der einen starken Leidensdruck erzeugt und die Lebensqualität des Betroffenen erheblich mindert. Werden Schmerzen nicht frühzeitig erkannt und behandelt, besteht die Gefahr, dass der Körper immer schneller auf Schmerzimpulse reagiert und so das Schmerzgedächtnis vertieft. Andauernde Schmerzzustände können auch zu Müdigkeit und Depressionen beitragen.
Da viele MS-Betroffene oft gar nicht wissen, woher ihre Schmerzen kommen ist ein "individuelles Schmerzprofil" unerlässlich. Betroffenen steht inzwischen eine effektive Anzahl von Behandlungsoptionen zur Verfügung. Nach der Schmerzdiagnostik erfolgt ein auf den Betroffenen abgestimmtes Therapiekonzept - mit dem Ziel, dass der Einfluss des Schmerzes auf das Leben deutlich verringert wird und die Lebensqualität wie körperliche Leistungsfähigkeit sich wesentlich verbessert.
Die zur Basistherapie stehenden neuen MS-Medikamente zur Behandlung der schubförmigen MS ist heute größer als je zuvor - ob als Tablette, Injektionen oder als Infusion. Ein Therapieerfolg ist allerdings bei der MS immer noch nicht vorhersehbar.
Kaum eine chronische Krankheit verläuft so individuell wie unberechenbar wie die der MS. Vielleicht gehört man auch zu den Betroffenen, die an einer leichten Verlaufsform leiden - jedenfalls wünschen sich das alle MS-Betroffene mit der nötigen Zuversicht. Die MS ist bis heute noch nicht heilbar.
Große Veränderungen in unserem Leben können eine zweite Chance sein.(Harrison Ford, *13. Juli 1942, amerikanischer Schauspieler)
Alles im Leben hat zwei Seiten: In jeder Lebenskrise, ob durch Krankheit oder einem anderen Lebensumstand, liegt auch eine Chance und mag diese darin liegen, dass Leben nochmals völlig neu zu betrachten.
Ihre "Bella"
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