Im April: Lebensfreude - das geht auch mit MS
04.2015
Am 20. März war Frühlingsbeginn, internationaler Tag des Glücks und Sonnenfinsternis. Ein guter Grund, sich zum Frühlingsanfang dem "subjektiven Wohlbefinden" auch Glück genannt zu widmen.
Die Diagnose MS muss nicht zwangsläufig dazu führen, dass die Betroffenen ihre gesamte Lebensqualität verlieren, da durch die so zahlreich unterschiedlichen Symptome manches nicht mehr so geht.
Gehören sie zu den Menschen, für die das Glas immer halb voll oder halb leer ist?
Unsere Fähigkeit, glücklich zu sein, ist überwiegend angeboren d. h. genetisch bedingt, der andere Teil hängt von äußeren Umständen ab. In Studien stellte sich heraus: In jungen Jahren und im Alter sind wir Menschen am glücklichsten. Junge Menschen sind in der Regel gesund - das gesamte Leben liegt noch vor ihnen. Ältere Menschen sind entspannt, "ruhen sozusagen in sich", weil sie Bewältigungsstrategien erlernt haben und anwenden. Einen wesentlichen Anteil können wir Menschen selbst "aktiv" beeinflussen. Wie wir in die Zukunft blicken, hängt aus der vererbten Bandbreite des Glückempfindens - den Genen und den äußeren Faktoren, Lebensumständen ab. Soziale Kontakte zu Familie, Freunde, die Arbeit und Freizeitaktivitäten können dabei bedeutend sein.
Wir können subjektives Wohlbefinden dazu gewinnen, wenn wir begreifen, wie Optimismus im Gehirn funktioniert. Wie wir auf bestimmte Situationen reagieren und diese bewerten, hängt weniger von äußeren Umständen ab, sondern davon, wie wir in dem Moment wahrnehmen, fühlen und denken. Wer erkennt, dass Befürchtungen, Sorgen zunächst im Kopf entstehen und nur dort existieren, ist einen entscheidenden Schritt weiter. In dieser Erkenntnis, liegt die Chance, mit kleinen Übungen unsere Denkgewohnheiten langfristig zu verändern - bewusste Gedankenausflüge zu angenehmen Ereignissen oder kleinen Begebenheiten des Alltags. Ich erfreue mich sehr gerne daran beim Spaziergang am Fluss, Schwäne zu beobachten, wie sie ruhig und majestätisch ihre Bahnen ziehen, sich der Pflege ihres Gefieders widmen - genauso ist das mit Augenblicken. Sie sind kurz und kostbar.
Sammeln Sie die Aufmerksamkeit für besondere Momente, etwa in der Natur, wenn wir einen Sonnenuntergang oder einen Regenbogen sehen. Wenn der Wind über die Bäume streicht. Umso öfter sie das tun, desto mehr stimmen sie ihr Gehirn darauf ein, positives herauszufiltern - sie konzentrieren sich auf das, was sie bereichert, ihnen Spaß macht und kompensieren, wenn es nötig ist. Sie üben, optimistisch zu sein. Wer nicht mehr gut lesen kann, versucht es mit einem Hörbuch. Wer jetzt dagegenhalten möchte: "Die Welt ist aber nicht nur gerecht - alles durch die "rosarote Brille" zu betrachten ist unrealistisch", der hat durchaus recht. Um einigermaßen gut durchs Leben zu kommen, brauchen wir die gesamte Bandbreite der Gefühle. Denn wer Negatives ausblendet, landet kurzum bei Blauäuigkeit. Subjektives Wohlbefinden kann entstehen, wenn sich Pessimismus in gesunde Skepsis verwandelt - einer guten Balance zwischen klugem Innehalten und Zuversicht.
Glück ist, was lächeln macht, was Angst, Sorge, Ungewissheit vertreibt und inneren Frieden schenkt.(Albert Einstein 1879 - 1955, deutscher Physiker)
Wir können alle lernen, dankbar, neugierig und offen zu bleiben, die Welt und unseren Alltag positiv zu erleben - ohne und mit Handicap.
Frohe Ostern wünscht.
Ihre "Bella"
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