Kontrastmittel

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Im Juli: Kontrastmittel Rückstände im Gehirn

07.2016

Über Multiple Sklerose (MS) wird ungern gesprochen und ist ähnlich wie Krebs, immer noch mit einem Tabu belegt, obwohl in Deutschland rund 150.000 Menschen darunter leiden.

Die MS ist eine Erkrankung des Körpers wie viele andere auch. Nur eines unterscheidet sie vielleicht von anderen Krankheiten: ihre unglaubliche Komplexität, die sich nicht zuletzt in einer verwirrenden Vielfalt von Symptomen und Krankheitsverläufen äußert.

Gerade zu Krankheitsbeginn ist die Magnetresonanztomografie (MRT) als gezielte Zusatzdiagnostik ein sensitives Verfahren - nun beschreiben veröffentlichte Publikationen, dass der Kontrastmittelzusatz Gadolinium sich von seiner Trägersubstanz lösen und dann über die Blutbahn bis in das Gehirn gelangen und dort zu Ablagerungen führen kann. Das Metall Gadolinium, ist ein Bestandteil von Kontrastmitteln für die Bildgebende Diagnostik im Rahmen einer Magnetresonanztomografie (MRT).

Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA weist in einer Sondermeldung darauf hin, dass der wiederholte Einsatz von Gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln (zum Beispiel Gadobutrol, Gadopentetat dimeglumin) zu Substanz Ablagerungen im Gehirn führen kann.

In der Regel bekommt ein Patient zu einer MRT Untersuchung eine intravenöse Injektion mit Kontrastmittel (Gadolinium) gespritzt, welches über die Blutbahn ins Gewebe gelangt, um den Kontrast in der Bildgebung zu verstärken. Um das Gadolinium durch den Körper leiten zu können, wird es an eine ungiftige Trägersubstanz gebunden, die verhindern soll, dass es sich im Blut löst.

Bereits bei mehr als vier Untersuchungen, bei denen das Kontrastmittel mit dem Metall gespritzt wurde, zeigten sich relevante Anreicherungen" in verschiedenen Nervenbahnen. Man muss davon ausgehen, dass es dort auch bleibt.

Professor Dr. med. Detlef Moka, Vorsitzender des BDN berichtet

Und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Ablagerungen neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Demenz auslösen können. Der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner e.V. (BDN) rät Ärzten, ein Kontrast-MRT auf das Notwendigste zu begrenzen (zum Beispiel zu Krankheitsbeginn oder bei klinischem Schub). Ein Schub wird definiert (als das Auftreten von neuen oder die Verschlechterung bereits bestehender MS-Symptome über 24 Stunden).

Bislang ist unklar, ob die Ablagerungen von Gadolinium zu gesundheitlichen Schäden führen.

Bei Patienten mit Funktionsstörungen der Nieren kann eine nephrogene systemische Fibrose ausgelöst werden (eine seltene, aber gravierende Multiorgan-Erkrankung, welche Knochen, Haut und Gewebe betrifft). Die Kontrastmittel dürfen deshalb bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht mehr eingesetzt werden.

Fazit:
Nicht jede MRT muss zwingend mit Kontrastmittel durchgeführt werden. In der Diagnosestellung zu Krankheitsbeginn, bleibt der Kontrastmittelzusatz in der Magnetresonanztomografie (MRT) unerlässlich. Bei der Verlaufsuntersuchung anhand einer MRT ist wichtig, dass Ärzte und Radiologen noch gewissenhafter prüfen, ob die Verwendung eines Kontrastmittels mit Gadolinium überhaupt notwendig ist.

Ihre "Bella"

Quelle: Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner e.V. (BDN)

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