Im Oktober: Multiple Sklerose - Der Gegner im eigenen Körper
10.2017
Die Multiple Sklerose (MS) ist mit mehr als 130.000 Betroffenen in Deutschland die häufigste neurologische Erkrankung des Zentralen Nervensystems (ZNS).
Eine Autoimmunerkrankung wie die MS gilt als nicht heilbare Krankheit, bei der sich das Immunsystem nicht gegen eindringende Bakterien oder Viren, sondern gegen den eigenen Körper richtet. Die Entzündungen führen dabei zu einer Auflösung der Nerven umgebenden Schutzschicht (Myelinscheide). Dadurch wird die Fähigkeit dieser Nerven, elektrische Impulse weiterzuleiten, gestört. Da das Nervengewebe nicht nachwachsen kann, sind die Schädigungen der Nervenzellen nicht wieder rückgängig zu machen.
Verlaufstypen der MS: Ungefähr 80 Prozent aller MS-Erkrankungen beginnen mit einer Schubförmigen Verlaufsform. Dabei treten in unregelmäßigen Abständen Schübe auf, die sich mit Phasen abwechseln, in denen keine oder nur wenig Symptome auftreten. Im Verlauf der Krankheit entwickelt sich etwa bei der Hälfte der MS-Patienten eine fortschreitende Form, die sogenannte sekundär progrediente MS.
Sekundär chronisch progredient: Diese Form der Multiplen Sklerose beginnt zunächst mit Schüben, im weiteren Verlauf kommt es zu einer kontinuierlichen Verschlechterung.
Primär chronisch progredient: Die Krankheit schreitet kontinuierlich und ohne Schübe voran.
Therapieformen der MS: Die Therapie der MS gliedert sich auf in akuter Schübe (Akuttherapie) und in eine vorbeugende (Prophylaxe) Behandlung zur Reduktion der Schubaktivität. Ein „Schub“ ist eine begrenzte Phase (mit akuter Symptomatik) die in der Regel bleibende Veränderungen hinterlässt. Die Rückbildung der Symptome kann anfänglich vollständig oder unvollständig sein. Im Lauf der Zeit kann es durch die unvollständige Rückbildung der Symptome zu einer Zunahme von Behinderungen kommen.
Als symptomatische Therapie gelten sämtliche Maßnahmen (zum Beispiel die Physiotherapie) die zur Symptomlinderung dienen.
Mögliche MS Symptome: Sehstörungen, Abnorme Müdigkeit (Fatigue), Kognitive Störungen, welche die Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration einschränken können, Gefühlsstörungen im Gesicht, Armen und Beinen, Koordinationsstörungen, Trigeminusneuralgie, Schmerzen, Erhöhung des Muskeltonus, Lähmungen, Blasenstörungen.
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit der zur Verfügung stehenden MS Therapien variiert individuell von Patient zu Patient. Diese können im besten Falle einen Teil der Krankheitsschübe verhindern und ein Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.
„Die schwierigste Aufgabe, die jeder Mensch zu bewältigen hat, ist die, nie aufzugeben.“ (Ernst Ferstl,*1955, österreichischer Lehrer und Dichter)
Genießen Sie den farbenfrohen Herbst!
Ihre „Bella"