Leben mit MS

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Im April: "Die Kunst der kleinen Schritte"

04.2018

Als die Krankheit mit den vielzitierten „tausend Gesichtern“ fordert die Multiple Sklerose von Betroffenen und Angehörigen eine besondere Flexibilität ein.

Für Betroffene macht es keinen Sinn, eine Diagnose gut oder schlecht zu finden. Es ist so und diese Tatsache hat eine schmerzhafte Schattenseite. Denn es kommt darauf an, wie wir mit der Wirklichkeit umgehen: Kämpfen wir gegen sie oder akzeptieren wir sie und nehmen wir die tagtägliche Herausforderungen mit ihr an.

Eine wunderbare Erzählung, die mir dabei einfällt, ist die Geschichte „Kunst der kleinen Schritte“ von Antoine de Saint-Exupéry: „Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, sondern um die Kraft für den Alltag. Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte. Mach mich findig und erfinderisch, um im täglichen Vielerlei und Allerlei rechtzeitig meine Erkenntnisse und Erfahrungen zu notieren, von denen ich betroffen bin. Mach mich griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung. Schenke mir das Fingerspitzengefühl, um herauszufinden, was erstrangig und was zweitrangig ist. Lass mich erkennen, dass Träume alleine nicht weiterhelfen, weder über die Vergangenheit, noch über die Zukunft. Hilf mir, das nächste so gut wie möglich zu tun und die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen. Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen. Erinnere mich daran, dass das Herz oft gegen den Verstand streikt. Schick mir im rechten Augenblick jemand, der den Mut hat, mir die Wahrheit in Liebe zu sagen. Du weißt, wie sehr wir der Freundschaft bedürfen. Gib, dass ich diesem schönsten, schwierigsten, riskantesten und zartesten Geschenk des Lebens gewachsen bin. Verleih mir die nötige Phantasie, im rechten Augenblick ein Päckchen Güte, mit oder ohne Worte, an der richtigen Stelle abzugeben. Mach aus mir einen Menschen, der einem Schiff mit Tiefgang gleicht, um auch die zu erreichen, die unten sind. Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen. Gib mir nicht, was ich mir wünsche, sondern was ich brauche. Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte!“

Antoine de Saint-Exupéry (1900 – 1944, französischer Schriftsteller und Pilot)

„Die Lehre der Kunst der kleinen Schritte“, sollten wir uns jeden Tag aufs Neue zur Aufgabe machen, auch wenn es nicht immer leicht ist.

Ihre „Bella“

Nathalie Todenhöfer Stiftung

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