Im Februar: MS-Therapie bei Kindern und Jugendlichen
02.2019
Das erste orale MS-Therapeutikum Fingolimod (Gilenya) seit 2011 in der EU zugelassen, hat in der Europäischen Union (EU) eine Zulassung für die Multiple Sklerose Therapie bei Kindern ab zehn Jahren erhalten, so lautete die Information im Deutschen Aerzteblatt der Bundesärztekammer im Dezember 2018.
Bislang war der Wirkstoff nur für Erwachsene zugelassen. Der Wirkstoff ist für Kinder mit hochaktiver schubförmiger MS ab dem zehnten Lebensjahr zugelassen. Das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) sieht die neue Behandlungsmöglichkeit für Kinder mit MS als positiven Schritt in der Behandlung von Kinder und Jugendlichen. „Das zur Verfügung stehende Spektrum an zugelassenen Therapien für Kinder und Jugendliche ist bisher nicht groß, vor allem jegliche Therapien für hochaktive Verlaufsformen mussten bisher Off-Label erfolgen. Neben Fingolimod haben lediglich Interferon-beta und Glatirameracetat in Deutschland eine Zulassung für Kinder und Jugendliche.
Deutschlandweit führend in der Betreuung und Behandlung von MS-kranken Kindern und Jugendlichen ist das Universitätsklinikum Göttingen. Das Forschungs- und Behandlungszentrum in Göttingen bietet betroffenen Kindern und deren Eltern ein auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Beratungs- und Therapieangebot. Bundesweit verfügt die Kinderklinik über das größte Register mit Daten von MS erkrankten Kindern und Jugendlichen mit ihren Krankheitsverläufen.
Ziel der engen Verbindung von Forschung, Therapie und Informationen zur kindlichen MS sind weitere Fortschritte in Diagnose, Ursachenforschung und Therapien speziell für junge Patienten.
Mehr erfahren über das Kinder und Jugendlichen MS Zentrum hier und das Children MS Informationsforum für betroffene Kinder und Jugendliche hier
„So ist das im Leben: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine Andere. Die Tragik liegt darin, dass wir nach der geschlossenen Tür blicken, nicht nach der Offenen.“
(André Gide, 1869 -1951, französischer Schriftsteller)
Es ist nicht immer leicht loszulassen und darauf zu vertrauen, dass sich eine neue Türe öffnen wird. Doch wer stark an Verlorenem haftet, für den dürfte die Aussage von André Gide ein kleiner Mutmacher sein.
Ihre „Bella“
Quelle:
Aerzteblatt der Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) und Kassenärztliche Bundesvereinigung