Forschung

news

Im Januar: Der Echte Salbei

01.2023

Der Echte Salbei (Salvia officinalis) ist die Arzneipflanze des Jahres 2023.

Der interdisziplinäre Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde begründete seine Entscheidung mit der reichhaltigen Nutzung und dem großen Forschungspotenzial.

Unlängst haben Forscher verschiedene pharmakologische Wirkungen von Salbei analysiert, die man häufig der Salvia officinalis, wie man die Heilpflanze lateinisch bezeichnet, zuschreibt. Auf der Grundlage der neuesten Literaturergebnisse zeigte Salbei unter anderem positive Wirkungen gegen Krebs sowie entzündungshemmende, antioxidative, antimikrobielle, antivirale, hypoglykämische, hypolipidämische und sogar gedächtnisverstärkende Wirkungen. Zu den Effekten gegen kognitiven Abbau gibt es zahlreiche Untersuchungen. Im Grunde genommen sind aber weitere Arbeiten notwendig, um die genauen molekularen Mechanismen zu verstehen. Die häufigste Anwendung der Heilpflanze ist übrigens der Salbeitee.

Salbeiblätter enthalten Bakterien hemmende Stoffe in ihrem ätherischen Öl und den Gerbstoffen. Nach Auskunft des Studienkreises wirken sie hemmend auf Erreger mit empfindlicher Eiweißoberfläche, etwa SARS-CoV-2. So gibt es unter anderem einige Untersuchungen zur Stoffwechsel fördernden Wirkung bei Patienten mit zu hohen Cholesterinwerten.

Charakteristisch beim Salbei sind seine langstieligen Blätter, die auf der Unterseite weißfilzig behaart sind. Medizinisch wird der Salbei in Europa seit dem Altertum verwendet. Zu den traditionellen Anwendungsgebieten zählen unter anderem: Sodbrennen, Blähungen, vermehrte Schweißabsonderung sowie Entzündungen in Mund und Rachen.

Der lateinische Name wird auf das Adjektiv „salvus“ zurückgeführt, das mit gesund, heil, unversehrt und wohlbehalten übersetzt werden kann.

Hildegard von Bingen widmete ihm in ihrer Naturkunde eines der umfangreichsten Kapitel. Im Spätmittelalter galt der Salbei als ein Allheilmittel. Insgesamt gibt es über 850 verschiedene Salbeiarten – weltweit.

"Ob das alte Jahr gut war oder nicht – es ist Vergangenheit." (Leo Bekew)

Ihre „Bella“

Nathalie Todenhöfer Stiftung

  • Postfach 86 05 13
  • D-81632 München

Telefonische Sprechzeiten

  • Montag, Dienstag + Donnerstag:
  • 10:00 - 14:00 Uhr