MS-Forschung

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Im Mai: Fatigue bei MS – Kann Lichttherapie helfen?

05.2023

Die Bezeichnung Fatigue-/Symptom, zeigt sich im Speziellen durch eine tiefe physische Kraftlosigkeit, infolge einer chronischen Erkrankung wie bei: MS, Krebs oder SARS-CoV-2.

Die Multiple Sklerose (MS) Erkrankung geht fast immer mit einer „signifikanten Müdigkeit“ einher. Eine enorme Erschöpfung, welche als Fatigue-/Symptom bezeichnet und damit bei 75 bis 99 Prozent aller Betroffenen mit MS, als das am meisten belastende Symptom beschrieben wird. Weil sich diese abnorme Müdigkeit, nicht durch Erholung oder Schlaf bessert.

Eine Forschungsgruppe rund um Prof. Priv.-Doz. Dr. Stefan Seidel der Universitätsklinik für Neurologie der MedUni Wien und des AKH Wien konnte in einer Studie die Lichttherapie als vielversprechende nichtmedikamentöse Behandlungsoption identifizieren.
Die an der Studie teilnehmenden Patienten zeigten bereits nach 14 Tagen eine messbare Verbesserung. Die Ergebnisse der Studie wurden im Multiple Sclerosis Journal-Experimental, Translational and Clinical veröffentlicht.

Erstmals stützte sich das Forschungsteam von Stefan Seidel bei der Auswahl der Probanden nicht nur auf Umfragen, sondern auch auf objektive Messungen. So wurden bei den 26 teilnehmenden MS-Patienten Schlaf-Wach-Störungen ausgeschlossen, besonders mit Hilfe verschiedener schlafmedizinischer Untersuchungen. “Wir haben zum Beispiel sichergestellt, dass MS-Patienten mit Müdigkeit nicht unter Schlafapnoe oder periodischen Beinbewegungen im Schlaf leiden. Beides sind Schlafstörungen, die zu Müdigkeit im Alltag führen können”, erklärt Forschungsleiter Stefan Seidel.
Die Probanden/Patienten der Universitätsklinik für Neurologie der MedUni Wien und des AKH Wien – wurden mit handelsüblichen Lichtquellen für den Selbstversuch zu Hause ausgestattet: Die eine Hälfte der Teilnehmer erhielt eine Tageslichtlampe mit einer Helligkeit von 10.000 Lux, die andere Hälfte eine durch einen Filter (ein rotes Licht) mit einer Intensität von <300 Lux.

Da momentan nur Verhaltensmaßnahmen wie Ruhephasen oder körperliche Bewegung sowie Medikamente, die teilweise mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sind, zur Behandlung der Fatigue zur Verfügung stehen, „stellen die Ergebnisse unserer Studie einen vielversprechenden nichtmedikamentösen Therapieansatz dar“, bestätigt Seidel.

Die aktuellen Resultate müssen dabei in einer weiteren Studie und in größerem Maßstab bestätigt werden. Die Hintergründe der stärkenden Wirkung der Lichttherapie bei MS-Patienten werden ebenfalls Gegenstand weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen sein. Wir halten Sie hier auf dem Laufenden.

Im Frühling habe ich innerhalb von 24 Stunden 136 verschiedene Wetterarten gezählt.
(Mark Twain)

Ich wünsche Ihnen einen heiteren Monat Mai.

Ihre „Bella“

 

Quelle: Publikation: Multiple Sclerosis Journal-Experimental, Translational and Clinical
Bright light therapy as a non-pharmacological treatment option for multiple sclerosis-related fatigue: A randomized sham-controlled trial; Lisa Voggenberger, Marion Böck, Doris Moser, Gudrun Lorbeer, Patrick Altmann, Fritz Leutmezer, Thomas Berger, Stefan Seidel; doi: 10.1177/20552173221133262

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