Sommerpause 2023

news
Im August: „Die Geschichte vom Regenbogen"

08.2023

Vor langer Zeit begannen die Farben dieser Welt an zu streiten. Jede behauptete von sich, die Beste, die Wichtigste, die Nützlichste Farbe zu sein.

Grün sagte: „Klar bin ich die Wichtigste! Ich bin das Symbol für Leben und Hoffnung. Ich wurde gewählt für das Gras, für die Bäume und die Blätter. Ohne mich würden alle Tiere sterben. Schaut euch doch in der Landschaft um und ihr werdet sehen, dass ich in der Mehrheit bin!“

Blau unterbrach: „Du denkst nur an die Erde! Aber betrachte doch den Himmel und das Meer! Es ist das Wasser, das die Basis für alles Leben ist und von den Tiefen des Meeres in die Wolken hinaufgezogen wird. Der Himmel gibt Raum, Frieden und Unendlichkeit. Ohne meinen Frieden wärt ihr alle nichts!

Gelb lachte in sich hinein: „Ihr seid alle so ernst. Ich bringe Lachen, Fröhlichkeit und Wärme in die Welt. Die Sonne ist gelb, der Mond ist gelb, die Sterne sind gelb ... Eine Sonnenblume bringt die Welt zum Lächeln. Ohne mich gäbe es keinen Spass!“

Orange begann als nächste ihr Lob zu singen: „Ich bin die Farbe der Gesundheit und der Erneuerung. Ich mag rar sein, aber kostbar, denn ich diene den Bedürfnissen menschlichen Lebens. Ich überbringe die wichtigsten Vitamine. Denkt an Karotten, Kürbis, Mangos und Papayas. Ich hänge nicht ständig herum, aber wenn ich den Himmel zum Sonnenauf- oder -untergang färbe, ist meine Schönheit so eindrucksvoll, dass niemand einen Gedanken an einen von euch verschwendet.“

Rot konnte es nicht länger aushalten und rief aus: „Ich bin der Herrscher von allen! Ich bin das Blut - Lebensblut! Ich bin die Farbe der Gefahr und der Tapferkeit. Ich bin bereit für etwas zu kämpfen. Ich bringe Feuer ins Blut. Ohne mich wäre die Erde so leer wie der Mond. Ich bin die Farbe der Leidenschaft und der Liebe, der roten Rose und der Mohnblume.“

Purpur erhob sich zu ihrer vollen Größe: „Sie war sehr groß und sprach mit Pomp: Ich bin die Farbe der Fürsten und der Macht. Könige, Häuptlinge und Bischöfe haben immer meine Farbe gewählt, weil ich das Symbol für Autorität und Weisheit bin. Niemand zweifelt an mir, man hört und gehorcht.“

Schließlich sprach Indigo, viel leiser als all die anderen, aber mit ebensolcher Bestimmtheit:
„Denkt an mich. Ich bin die Farbe der Stille. Ihr nehmt mich kaum wahr, aber ohne mich würdet ihr alle oberflächlich werden. Ich repräsentiere Gedanken und Betrachtung, Zwielicht und tiefes Wasser. Ihr braucht mich für das Gleichgewicht und für den Kontrast, für das Gebet und den inneren Frieden.“

Und so fuhren die Farben fort zu prahlen, jede von ihrer eigenen Erhabenheit überzeugt. Ihr Streit wurde lauter und lauter. Plötzlich war da ein heller Blitz und grollender Donner. Regen prasselte schonungslos auf sie nieder Die Farben drückten sich voll Furcht eine an die andere, um sich zu schützen. Inmitten des Lärms begann der Regen zu sprechen: „Ihr dummen Farben streitet untereinander und versucht die anderen zu übertrumpfen! Wisst ihr nicht, dass jede von euch für einen ganz bestimmten Zweck geschaffen wurde, einzigartig und besonders? Reicht euch die Hände und kommt zu mir.“

Sie taten wie ihnen geheißen wurde, kamen zusammen und reichten sich die Hände. Der Regen fuhr fort: „Von nun an, wenn es regnet, erstreckt sich jede von euch in einem großen Bogen über den Himmel, um daran zu erinnern, dass ihr alle in Frieden miteinander leben könnt. Der Regenbogen ist ein Zeichen der Hoffnung auf ein Morgen. Daher, immer wenn ein guter Regen die Welt wäscht und ein Regenbogen am Himmel erscheint, erinnern wir uns daran, einer den anderen zu würdigen.“

Freundschaft ist wie ein Regenbogen:
Rot, wie ein Apfel, süß bis ins Innerste.
Orange, wie eine brennende Flamme, die niemals auslöscht.
Gelb, wie die Sonne, die deinen Tag erhellt.
Grün, wie eine Pflanze, die nicht aufhört zu wachsen.
Blau, wie das Wasser, das so rein ist.
Purpur, wie eine Blume, die bereit ist, aufzublühen.
Indigo, wie die Träume, die dein Herz erfüllen.
Mögen wir alle Freundschaften finden, die dieser Schönheit gleichen.

Die farbenreiche Erzählung stammt von Shiralee Cooper, Leiterin von AuraLight/Unicorn Australien.

Hiermit verabschiede ich mich in die Sommerpause und wünsche allen erholsame Sommertage!

Ihre „Bella“

Nathalie Todenhöfer Stiftung

  • Postfach 86 05 13
  • D-81632 München

Telefonische Sprechzeiten

  • Montag, Dienstag + Donnerstag:
  • 10:00 - 14:00 Uhr