MS-Forschung

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Im September: Bluttest könnte Auftreten einer MS vorhersagen

09.2024

Hohe Lebensqualität für möglichst viele Jahre  – dazu könnte diese Entdeckung beitragen.

Wissenschaftler der (UCSF) Universität von Kalifornien haben entdeckt, dass bestimmte Antikörper im Blut auf den Beginn einer Multiple Sklerose (MS) hinweisen können - und zwar bereits Jahre vor dem Auftreten erster Symptome.

In etwa einem von zehn Fällen von MS beginnt der Körper Jahre vor dem Auftreten von Symptomen damit, eine Reihe von Antikörpern gegen seine eigenen Proteine zu produzieren. Diese Autoantikörper scheinen sich sowohl an menschliche Zellen als auch an gängige Krankheitserreger zu binden, was möglicherweise die Immunangriffe auf Gehirn und Rückenmark erklärt, die das Kennzeichen von Multipler Sklerose sind. Die Ergebnisse wurden in der Nature Medicine veröffentlicht.

Die Forscher verwendeten eine Technik namens PhIP-Seq: dabei werden Viren so verändert, dass sie Proteinfragmente wie Flaggen auf ihrer Oberfläche anzeigen und optimierten sie weiter, um Autoantikörper in Blutproben von MS-Patienten und gesunden Personen zu detektieren. Das Phagendisplaysystem, so die Schlussfolgerung der Wissenschaftler, könnte die Autoantikörper aufdecken, die hinter den Immunangriffen bei MS stecken, und neue Möglichkeiten zum Verständnis und zur Behandlung der Krankheit schaffen. Die PhIP-Seq Technik erkennt Autoantikörper gegen mehr als 10.000 menschliche Proteine, was ausreicht, um fast jede Autoimmunerkrankung mit ausreichender Genauigkeit zu untersuchen.

Bei 10% der MS-Patienten konnte bereits Jahre vor ihrer Diagnose eine auffällige Menge bestimmter Autoantikörper nachgewiesen werden. Diese ähnelten in Ihrem biochemischen Muster Antikörpern, die gegen häufige Viren wie das Epstein-Barr-Virus (EBV) gerichtet sind. EBV wird in vielen Studien als Mitverursacher einer MS diskutiert. Bei diesen Patienten wurden auch erhöhte Werte der Neurofilament-Leichtkette (Nfl) festgestellt. Bei dem Protein handelt es sich um ein Abbauprodukt von Neuronen – was auf eine frühe und aktive Autoimmunität im Hirn hindeutet.

Die Entdeckung der Wissenschaftler könnte künftig einer bestimmten Gruppe von Betroffenen zu einer rechtzeitigen Diagnose und effektiveren Behandlung verhelfen.

Über 5 Mio. Menschen im deutschsprachigen Raum leiden an einer Autoimmun-Erkrankung. Sie alle haben den Traum, wieder gesund zu werden oder deutlichere Verbesserungen ihres Gesundheitszustandes zu erzielen. 

„Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist“ (David Ben Gurion, 1886 – 1973)

Einen schönen Spätsommer wünscht Ihnen 

Ihre „Bella“

 

Quellen: UCSF https://www.ucsf.edu/news/2024/04/427436/signs-multiple-sclerosis-show-blood-years-symptoms-appear
Deutsche Autoimmun-Stiftung, 30. Juli 2024

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