MS-Forschung 7.25

news

Im Juli: Frühe Lebensjahre im Fokus

07.2025

Im Rahmen der NAKO Gesundheitsstudie haben Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) potenzielle Risikofaktoren für Multiple Sklerose (MS) im Kindes- und Jugendalter untersucht.

Die Auswertung des Forschungsprojekts zeigt, dass häufig auftretende Infektionen in der Kindheit, schwere belastende Lebensereignisse, ein höheres Alter der Mutter bei der Geburt des ersten Kindes sowie geringe körperliche Aktivität mit einem erhöhten MS-Risiko in Zusammenhang stehen können. Zudem bestätigte die Untersuchung bereits bekannte Risikofaktoren wie: eine genetische Prädisposition, eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus, ein Vitamin-D-Mangel, Rauchen und Übergewicht. „Weniger gut untersucht sind bislang Einflüsse aus der Kindheit und Jugend”, berichtet Professor Dr. Heiko Becher vom Institut für Global Health am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD).

Die aktuelle Analyse beruht auf Daten der NAKO Gesundheitsstudie und einer darin eingebetteten Fall-Kontroll-Studie. NAKO-Teilnehmer mit und ohne MS wurden in der Zusatzstudie zu Risikofaktoren befragt. Von besonderem Interesse waren unter anderem vorgeburtliche Faktoren, infektiöse Erkrankungen im Kindesalter, die in der Kindheit und Jugend im Freien verbrachte Zeit, körperliche Aktivität im Teenageralter, Body Mass Index (BMI) im Alter von 18 Jahren, belastende Lebensereignisse sowie das Rauchverhalten. Insgesamt flossen Daten von 576 an MS erkrankten Personen (396 Frauen und 180 Männer) sowie 895 Kontrollpersonen ohne MS (638 Frauen und 257 Männer) in die Auswertung ein. Mittels statistischer Modelle analysierten die Wissenschaftler, welche Faktoren im Kindes- und Jugendalter mit einem erhöhten Risiko für MS verbunden sind. Die Ergebnisse unterstreichen die Relevanz bestehender Präventionsmaßnahmen im Rahmen anderer nichtübertragbarer Erkrankungen – etwa zur Vermeidung kindlicher Infektionskrankheiten, zur Förderung gesunder Essgewohnheiten oder zur Förderung von Bewegung.

Als möglicher Schutzfaktor gegen MS können die kontinuierliche körperliche Aktivität im Erwachsenenalter sowie gezielt abgestimmte Bewegungsangebote im Jugendalter zur MS-Prävention beitragen, dies belegen aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen. Darüber hinaus liefern die Erkenntnisse eine Grundlage für weiterführende Untersuchungen, etwa zur Frage, ob und in welchem Umfang die neu identifizierten Risikofaktoren mit dem Schweregrad der Erkrankung in Zusammenhang stehen.
 
Die NAKO – steht für Nationale Kohorte, welche als NAKO Gesundheitsstudie bekannt ist. Die NAKO Gesundheitsstudie ist ein gemeinsames Projekt von Universitäten, Forschungseinrichtungen und der Helmholtz-Gemeinschaft. Ziel ist es, durch die gewonnen Erkenntnisse neue Wege in der Prävention, Vorhersage und Früherkennung von Krankheiten zu finden.
 
„Forschung ist, zu sehen, was schon jeder gesehen hat und zu denken, was noch niemand gedacht hat.“ (Albert Szent-Györgyi,1893 -1986, war ein Mediziner und Biotechniker)
 
Wir wünschen allen für die nächsten Wochen eine entspannte Sommerferienzeit. Achten Sie gut auf sich und bleiben Sie kühl!
 

Ihre „Bella“

 

Quelle: Newsroom UKHD 02. Juni 2025

Nathalie Todenhöfer Stiftung

  • Postfach 86 05 13
  • D-81632 München

Telefonische Sprechzeiten

  • Montag, Dienstag + Donnerstag:
  • 10:00 - 14:00 Uhr