Im September: Kommunikationsdefizite durch MS
09.2025
Die Multiple Sklerose (MS) kann viele verschiedene Symptome hervorrufen. Dabei können unter anderem Schwierigkeiten in der Kommunikation bei MS-Betroffenen auftreten. Diese werden häufig nicht beachtet und erkannt, obwohl deutliche Einschränkungen der Lebensqualität die Folge davon sein können.
Mögliche Symptome können in Form von Sprechstörungen wie undeutlicher Aussprache (Dysarthrie), Veränderungen des Sprachrhythmus, Wortfindungsstörungen und auch in kognitiven Einschränkungen wie Konzentrationsschwäche ("Brain Fog") auftreten, die das Verstehen und Erinnern erschweren.
In einer aktuellen griechischen Studie wurden 502 MS-Betroffene eingeschlossen. Untersucht wurden die Kommunikationseinschränkungen und weitere Parameter mittels Fragebögen - mit dem Ziel, die Größenordnung der Kommunikationseinschränkungen genauer zu bestimmen und einzuschätzen.
Die Teilnehmenden waren im Durchschnitt 41 Jahre alt und 75 % hatten eine schubförmige MS. Der EDSS (Expanded Disability Status Scale, eine Skala von 1 bis 10, die den Schweregrad der Behinderung bei MS-Betroffenen angibt) lag im Schnitt bei 2,5. Kommunikationsschwierigkeiten waren insbesondere dann vorhanden, wenn eine Sprechstörung (Dysarthrie), eine schwere Fatigue, oder eine reduzierte kognitive Verarbeitungsgeschwindigkeit vorlagen. Das Vorliegen von Kommunikationsschwierigkeiten war mit einem höheren Risiko für Arbeitsunfähigkeit und einem höheren Risiko für einen Bezug von finanzieller Hilfe verbunden. Der Grad der motorischen Behinderung selbst, gemessen am EDSS, war nicht eindeutig mit den Kommunikationsschwierigkeiten verbunden.
Ursachen von Kommunikationsproblemen bei MS:
• Störung der Nervenfunktion: MS schädigt die Myelinscheide der Nervenzellen, was die Signalübertragung zwischen Gehirn und Körper beeinträchtigt.
• Gedächtnisprobleme: Schwierigkeiten beim Einprägen und Abrufen von Informationen.
• Kognitive Beeinträchtigungen: "Brain Fog": Vernebeltes Denken, erschwerte Wahrnehmung, Konzentration und Urteilsbildung.
• Multitasking-Probleme: Überforderung bei komplexen, parallelen Aufgaben.
Tipps für die Kommunikation bei MS:
• Zeitpunkt wählen: Wichtige Gespräche wenn möglich in Phasen des geringsten Müdegefühls planen.
• Visuelle Hilfen: Mimik, Gestik, Fotos oder geschriebene Notizen können die Kommunikation unterstützen.
• Schriftliche Kommunikation: E-Mails, Textnachrichten können eine gute Alternative sein, wenn das Sprechen schwierig ist.
• Geduld und Unterstützung: Unterstützen Sie Betroffene, indem Sie Sätze kurz halten.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, in welchem Maß Kommunikationsschwierigkeiten häufig zu Einschränkungen im Alltag führen können, insbesondere bei Dysarthrie, Fatigue und kognitiven Beschwerden. Darüber hinaus können diese wesentlichen Informationen zu einem besserem Verständnis der MS-Symptome führen.
Herbstklopfen: „Wenn die bunten Blätter anfangen, unsere Wege zu schmücken, die Natur uns zeigt, dass es Wunder gibt, eine Tasse Tee und eine Umarmung plötzlich ganz anders wärmen und der Regen das Zuhause noch gemütlicher macht.“ (Estragil Schönast)
Die Natur ist immer wieder eine wunderbare Energietankstelle, wo man zur Ruhe kommen, seine Gedanken sortieren und die Batterien wieder aufladen kann. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Herbstzeit!
Ihre „Bella“
Quelle: Multiple Sclerosis Journal. 2025